Bondora – Interview mit Matthew Clannachan

Ist die P2P Plattform Bondora der richtige Crowdfunding-Anbieter für Dich? Ist Bondora der beste P2P-Kreditmarktplatz? Auf der Invest 2018 traf ich Matthew Clannachan, Head of Investor Relations bei Bondora. Die perfekte Möglichkeit, um Fragen zu stellen und das Angebot genauer unter die Lupe zu nehmen.

Besonders gut gefällt mir, dass Bondora bereits seit Ende 2016 Unternehmensgewinne erwirtschaftet und Anlegern in den letzten Jahren Renditen zwischen 10% und 15% ermöglichte.

Wie genau Bondora funktioniert und was das neue Produkt GO & GROW so alles kann, das erfährst Du in diesem Beitrag.

Bondora

Matthew, könntest Du uns zu Beginn bitte einen kurzen Überblick darüber geben, wie peer to peer lending funktioniert?

P2P ist als Anlageinstrument bzw. als Konzept nichts Neues. Kreditvergaben gibt es schon seit Hunderten von Jahren. Im klassischen Sinne geben sich Privatpersonen untereinander einen Kredit, oder aber große Unternehmen wie die Deutsche Bank vergeben Kredite an deren Kunden.

Das hierfür notwendige Geld wird hauptsächlich über die eigene Kapitalstärke oder über Investoren  bereitgestellt. Im Gegenzug erhält der Kreditgeber vom Kreditnehmer Zinsen. Die Zinsen vermehren das Geld der Bank und mehr Kredite können vergeben werden.

Vor etwa 10 Jahren, als die Finanzkrise ihren Höhepunkt hatte, wurde es sehr viel schwerer, Kredite bei einer Bank zu erhalten.

Daraus folgend wurde das Interesse an P2P Kreditvergaben, auch Crowdinvesting genannt, immer größer.

Seither können Privatpersonen als Kreditgeber oder als Kreditnehmer agieren und ein Teil dieses Anlageinstruments sein.

Aktuell haben bereits mehr als 35.000 Investoren ihr Geld über Bondora an verschiedene private Kreditnehmer verliehen.

Für den Kredit erhalten sie Zinserträge. Bislang haben Investoren mehr als 124 Mio. EUR auf Bondora investiert.

Für diese Investitionen haben diese mehr als 18 Mio. EUR Zinsen erhalten.

Bondora

Bondora agiert als Bindeglied zwischen dem privaten Kreditgeber und dem privaten Kreditnehmer und stellt die Kreditplattform zur Verfügung. Als Mittelsmann ermöglicht Bondora, dass jeder Kreditgeber auch ohne eine eigene Lizenz sein Geld an andere Privatpersonen verleihen kann.

Der P2P Kreditmarktplatz kann also vorteilhaft für den Kreditnehmer und den Kreditgeber sein. Bevor wir die Seite der Investoren, sprich Kreditgeber, näher beleuchten, was konkret sind denn die Vorteile für einen Kreditnehmer zum Beispiel im Vergleich zur Kreditaufnahme in einer normalen Bank?

Das ist eine sehr gute Frage. Zum einen sind in vielen Fällen die Zinssätze niedriger als bei herkömmlichen Banken. Zum anderen sind die Kreditvergabeprozesse bei Bondora deutlich schlanker.

Möchte ein Kreditnehmer bei einer Bank einen Kredit, dann muss dieser vor Ort bei der Bank einen Termin machen, sehr viele Unterlagen zur Verfügung stellen und vor allem dann oftmals mehrere Wochen warten, bevor die Bank eine Entscheidung fällt. 

Oftmals benötigt der Kreditnehmer das Geld aber sehr schnell. Wird bei der Bank dann auch noch der Kredit abgelehnt, ist das in vielen Fällen sehr unangenehm für den Interessenten.

Bei Bondora funktioniert das so, dass die an einem Kredit interessierte Person auf die Website von Bondora geht, dort seine Daten (z.B. vollständiger Name und Adresse, das Einkommen) vollständig eingibt.

Die Entscheidung darüber, ob der Interessent als Kreditnehmer akzeptiert wird, wird sehr schnell getroffen und mitgeteilt Auf diese Weise verliert der Kreditnehmer nicht unnötig Zeit und erhält zudem faire Zinssätze. Letztendlich ist es seine win2win Situation für alle Beteiligten.

Jeder Kreditnehmer wird zudem gegradet. D.h. er erhält ein Kreditwürdigkeits-Rating von AA, welches für “niedrige Risiken” steht bis hin zu HR, was für “hohe Risiken” steht.

Dieses Rating wiederum ist für die Investoren bei Bondora sehr wichtig. Denn Investoren haben die  Möglichkeit, bei der Kreditvergabe zwischen den Risiken zu wählen. Kreditnehmer, die beim Kreditwürdigkeitscheck als hohes Risiko eingestuft werden, zahlen höhere Zinssätze als Kreditnehmer, die als niedriges Risiko eingestuft werden.

Im Umkehrschluss bedeutet das für die Kreditgeber, also Investoren, dass der potentielle Return durch Zinsen bei Geldanlagen in mit hohen Risiken behaftete Kredite rentabler sein kann, als, bei Geldanlage in Kredite, die z.B. mit dem Rating AA klassifiziert sind. 

Vorausgesetzt, alle Kredite werden letztendlich auch wieder bedient und zurückgezahlt. Bei Krediten mit schlechterem Rating ist die Gefahr eines teilweisen oder kompletten Kreditausfalls höher als bei Kreditvergaben an Kreditnehmer mit dem Rating AA.

Bondora Rating- und Gewinnstatistiken

Bedeutet das, dass schlechtestenfalls der Kreditgeber seine Investition nicht zurückerhält?

Ja, das ist richtig, im ungünstigsten Fall erhält der Anleger sein Geld für den jeweiligen Kredit nicht zurück. Bondora strebt jedoch aktiv an, das Geld immer zurückzuholen. D.h. nur weil ein Kreditnehmer sagt, dass er den Kredit nicht zurückzahlen kann, bedeutet das noch nicht, dass er das Geld nicht zurückzahlen muss. Ganz im Gegenteil. Es gibt bei Bondora einen Geldrückholprozess.

Das kann soweit führen, dass der Kreditnehmer gerichtlich belangt wird. Und auch wenn der Kreditnehmer z.B. keine Wohnung oder ein Auto als Sicherheit hinterlegt hat, dann kann z.B. auch das Einkommen gepfändet werden oder eine richterliche Anordnung erfolgen, sodass der Investor sein per Kredit vergebenes Geld inklusive Zinsen zurückerlangt.

In wie vielen Fällen kommt es vor, dass ein Kreditnehmer seinen Kredit letztendlich überhaupt nicht mehr zurückzahlt und es zu einem Kreditausfall kommt?

Das lässt sich pauschal nicht beantworten. Wenn es in seltenen Fällen dazu kommt, dass z.B. ein Kreditnehmer seine Arbeit verliert, zudem schwer erkrankt und nicht wieder in den Beruf zurückkehren kann und auch keine sonstigen pfändbaren Vermögensgegenstände besitzt, dann kann es zu einem Kreditausfall kommen. Das kommt aber tatsächlich nur selten vor.

Anmerkung: Hier sind Beispiel-Statistiken von der Bondora Website 04/2018: 25,06% der Zahlungen sind mehr als 180 Tage überfällig (links oben). Von den angemahnten Fällen werden im Moment 9,96% als potentieller Forderungsausfall deklariert. ​Ein Blick auf die Statistik “Portfolioprofitabilität” etwas weiter oben im Artikel zeigt, dass die meisten Tilgungsrückstände aus den Darlehen mit dem schlechtesten Rating, also HR stammen. Wie bei den meisten Geldanlagen birgt das größte Gewinnpotential die größten Risiken.

Bondora P2P Statistiken

​Sieht der Investor in der Bondora Plattform, mit welchem Rating der jeweilige Kredit bewertet ist?

Ja, mit unserem Tool Portfolio Pro können Geldanleger die jeweiligen Ratings sehen und je Kredit schon ab 1 Euro investieren. Somit ist eine sehr große Risikostreuung möglich. Ein eventueller Kreditausfall eines einzelnen Kredits wirkt sich dann weniger stark auf die gesamte Anlagesumme aus.

Letztendlich ist es hinsichtlich der Risikostreuung vergleichbar mit dem Aktienmarkt. Investiert ein Anleger in eine einzige Einzelaktie, dann geht er ein sehr hohes Risiko ein. Denn seine Profitabilität hängt ausschließlich von der Entwicklung dieser einzelnen Aktie ab. Investiert ein Anleger jedoch in viele Aktien, streut er das Risiko entsprechend.

Ein großer Vorteil vom Crowdinvesting ist jedoch, dass es immer Kreditnehmer geben wird, ganz unabhängig davon, wie sich die Aktienmärkte entwickeln. Gehen z.B. die Aktienmärkte über einen längeren Zeitraum zurück, dann werden tendenziell alle Aktien in einem Depot fallen. Weiterhin kann die Volatilität an den Kapitalmärkten sehr stark sein.

Bei P2P Krediten ist das jedoch anders. Es ist ein anderer Markt, bei dem einzelne Investitionen eben nicht an die Aktienmarktentwicklung gekoppelt sind. Zudem wird die Streuung des Risikos bei Bondora sehr einfach gemacht.

Denn mit z.B. 1000 Euro Investition können 1000 verschiedene Kredite vergeben werden, da der Mindestbetrag je Kreditvergabe für die Investoren bei nur 1 Euro liegt. Der Investor kann bei Bondora also sehr stark diversifizieren.

Kann der Investor seine Geldanlagen bei Bondora auch regional filtern?

Bondora bietet derzeit Kreditvergaben in 3 Ländern an. Estland, Spanien und Finnland. Investieren können jedoch Anleger aus vielen weiteren Ländern, so zum Beispiel auch von Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Ein Anleger kann zum Beispiel so filtern, dass er nur Kredite innerhalb von Estland vergibt, die ein Rating zwischen AA und C haben. Weiterhin kann z.B. nach der Kreditlaufzeit gefiltert werden.

Bondora Website

Wenn ich mich als Anleger dazu entscheide, über die Bondora Plattform investieren zu wollen, wo genau muss ich dann mein Geld hin überweisen?

​Anleger überweisen ihr Geld zu Bondora. Dort wird das Geld in so genannten Segregated Accounts gehalten. Ein Segregated Account ist ein Konto, welches auf dem Namen des Anlegers läuft und das getrennt vom Vermögen von Bondora geführt wird.

Wenn es dazu käme, dass Bondora insolvent wird, was passiert dann mit den Geldern der Anleger?

Für den Fall einer Insolvenz von Bondora würde ein Insolvenzverwalter die Geschäftstätigkeit übernehmen und das Unternehmen abwickeln. In unseren Geschäftsbedingungen haben wir unter Punkt 9 „Bankruptcy of the company“ die Details erläutert.

Was sind die typischen Kreditlaufzeiten und wie hoch ist der durchschnittlich gewährte Kreditbetrag?

Wir bieten hautsächlich Kreditvergaben mit Laufzeiten zwischen 36 und 48 Monaten an. Teilweise auch mit deutlich kürzeren Laufzeiten, was jedoch die Ausnahme ist. Die Zinssätze sind von Land zu Land unterschiedlich und der durchschnittliche Kreditbetrag liegt derzeit bei 2200 Euro.

Jetzt mal Butter bei die Fische. Was sind die Vorteile für die Investoren, wenn diese die P2P Plattform von Bondora nutzen?

Pro Monat werden derzeit mehr als 3 Millionen Euro über die Bondora Plattform investiert. Der Investor kann Kredite bereits ab 1 Euro vergeben und somit mit z.B. 100 Euro Investitionssumme 100 verschiedene Kreditvergaben zu je 1 Euro tätigen.

Es kann also auch ein Konto ab 1 Euro eröffnet werden. Wir möchten durch diese niedrige Einstiegsschwelle auch Kleinanlegern ermöglichen, Bondora zu nutzen.

Dabei besteht die Möglichkeit entweder manuell einzelne Kreditvergaben auszuwählen, oder einen von Bondora automatisierten Vergabeprozess zu nutzen. Die Parameter und Strategien hierfür legt der Investor fest.

Der durchschnittliche Return beträgt derzeit in etwa 12,1% pro Jahr und lag in länger zurückliegenden Perioden üblicherweise in der Range zwischen 10% und 15%.

Eine Management-Gebühr für Investoren fällt bei Bondora nicht an. Nur der Kreditnehmer bezahlt eine Gebühr an Bondora.

Erwähnenswert ist außerdem, dass Bondora als Unternehmen seit Ende 2016 Gewinne erwirtschaftet. Damit heben wir uns deutlich von anderen P2P-Anbietern ab.

Wann wurde Bondora gegründet und welche Zukunftspläne gibt es?

Bondora wurde 2007 in Estland gegründet, die erste Beta-Version der Plattform ging 2008 online.  Der offizielle Marktstart war im Jahr 2009.  Unser Angebot richtet sich sehr stark danach, was Investoren und Kreditnehmer erwarten.

Wir beabsichtigen zum Beispiel, eine eigene Banklizenz zu beantragen. Das wird uns dabei helfen, noch stärker zu wachsen und neue Märkte zu erschließen.

Für uns ist es wichtig, dass immer ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage besteht. Die Nachfrage von Kreditnehmern soll sich soweit wie möglich mit der Investitionsbereitschaft der Anleger decken. Dies ist auch einer der Gründe, dass wir unsere Services keinen institutionellen Anlegern anbieten, sondern beim P2P Service von Bondora auf Privatanleger setzen.

Steigt z.B. die Nachfrage nach Krediten, kann durch Marketingmaßnahmen die Anzahl an Investoren gezielt erhöht werden. Würden z.B. 2 institutionelle Anleger einsteigen, könnte es passieren, dass Privatanleger keine Möglichkeit mehr haben, als Kreditgeber zu fungieren.

Da Bondora ohne institutionelle Investoren agiert, können Privatanleger maximal diversifiziert agieren und zwischen einer Vielzahl an Geldanalagemöglichkeiten durch Kreditvergaben wählen.

Warum wurde Bondora in Estland gegründet?

Der Gründer selbst ist in Estland geboren, was sicher der Hauptgrund dafür ist. Ein weiterer Vorteil bei der Wahl von Estland als Firmensitz ist, dass Stellen mit hoch qualifizierten Mitarbeitern besetzt werden können. Die Einwohner wachsen oftmals 3-sprachig auf und Kindern wird zum Beispiel schon ab dem Kindergarten Programmierung beigebracht.

 Estland ist sehr fortschrittlich in Sachen Digitalisierung und so gibt es hier z.B. die E-Residency und damit die Möglichkeit für Ausländer, in Estland ein digitaler estnischer Bürger zu werden. Es werden auch von Deutschen immer mehr Unternehmen in Estland gegründet.

Tallin | Estland: Firmensitz Bondora.jp

Matt, Du sagtest, dass bereits mehr als 35.000 Anleger Bondora genutzt haben. Wie viele davon stammen aus Deutschland?

Im Moment haben wir bei Bondora mehr als 10000 Investoren aus Deutschland. Damit ist Deutschland unsere zweitgrößte Investorbase. Die meisten Investoren kommen aus Estland, gefolgt von Deutschland und der Schweiz, Österreich und Großbritannien.

Die Kontoeröffnung bei Bondora ist sehr einfach durchführbar und kann komplett online erfolgen. So zum Beispiel auch die Validierung der Bankdaten, als auch die Validierung der ID (z.B. Ausweis, Führerschein etc.). Unser deutschsprachiger Support hilft bei Fragen gerne weiter.

Bondora ist in 2018 das erste Mal auf der Invest hier in Stuttgart vertreten und Bondora hat ein neues Produkt in der Pipeline. Kannst Du uns schon jetzt mehr darüber verraten?

Sehr gerne. Unser neues Produkt hat den Namen „GO & GROW“. Dieses richtet sich hauptsächlich an passivere Investoren, die mehr Rendite erzielen möchten, als es auf einem Sparkonto möglich ist. Wer derzeit sein Geld auf einem Sparkonto hält, dessen Geld wird entwertet.

Die Inflation ist derzeit größer als die Zinsen, die es für eine Geldanlage in Tagesgeld oder Festgeld gibt. Bondora GO & GROW bietet Anlegern eine Rendite von derzeit 6,75% pro Jahr.

Die Geldanlage über GO & GROW ist sehr einfach und für Anleger interessant, die von den Vorteilen von P2P Krediten profitieren, sich aber nicht im Detail mit einzelnen Kreditvergaben beschäftigen möchten. 

Anleger eröffnen ein Konto, überweisen einen Anlagebetrag auf das Konto und der Rest erfolgt automatisch. Bondora kümmert sich darum, dass die Gelder diversifiziert in verschiedene Kreditvergaben investiert werden, um die Rendite von 6,75% zu erreichen.

Ist die Rendite von 6,75% garantiert?

Nein, eine feste Garantie gibt es nicht. Da unsere Investoren jedoch in den letzten Jahren eine Rendite zwischen 10% und 15% pro Jahr erreicht haben, ist das Erreichen der 6,75%  aktuell sehr gut möglich. Der Vorteil für den Investor ist ganz klar, dass er passiv Geld verdienen kann und dabei bis zu 6,75% Return erwirtschaftet.

Dabei achtet Bondora darauf, dass die gewählten Risiken bei der Kreditvergabe der Renditeerwartung entsprechen. Das bedeutet, dass ein aktiver P2P-Investor bei Bondora mit dem Portfoliomanager oder mit Portfolio Pro bei aktiver Auswahl der zu vergebenden Kredite zwar eine höhere Performance erreichen kann, hierfür jedoch Zeit investieren muss.

Bei der Wahl unseres neuen Produktes GO & GROW ist der Faktor Zeit für den Anleger optimiert und die Renditeerwartung ist dennoch deutlich größer als bei Sparkonten. Ein weiterer Vorteil von GO & GROW ist, dass es keine Mindestlaufzeiten gibt. Somit kann der Anleger sein Geld auf Wunsch flexibel wieder zurück auf ein Sparkonto zu überweisen.

Ab wann können Anleger in Deutschland Bondora GO & GROW nutzen?

Wir haben im April 2018 einen ersten Testballon gestartet, um das Feedback der Kunden aufzunehmen und noch weitere Verbesserungen vor dem Breiteneinsatz vornehmen zu können. Konkret bedeutet das, dass wir einzelne Investoren dazu eingeladen haben, das neue Produkt gezielt zu testen und uns Feedback zu geben. Du bist auch einer der ersten, der überhaupt von Bondora GO&GROW erfährt.

Uns ist es sehr wichtig, dass Bondora GO & GROW eine hohe Marktreife hat, bevor es allen Investoren zugänglich gemacht wird.  Sobald das Produkt Marktreife hat, erfolgt der Rollout in weiteren Ländern, so auch in Deutschland.

Was schätzen Eure Kunden ganz besonders an Bondora?

Unsere Kunden lieben die Einfachheit unserer Produkte. Während z.B. bei der Geldanlage in Aktien zunächst ausführlichste Analysen durchgeführt werden sollten und eine Diversifizierung aufgrund der teils hohen Aktienkurspreise schwierig werden kann, ist bei Bondora eine sehr hohe Flexibilität gegeben. Außerdem beträgt die Mindestanlagesumme gerade mal 1 Euro.

Mit unseren Tools können gezielt stark diversifizierte Investitionen in verschiedene Kredite erfolgen. Die Analyse der Kreditnehmer und das Rating übernimmt Bondora für den Kunden, sodass dieser lediglich seine Filter setzen und investieren muss.

Des Weiteren nutzen in etwa 1% unserer Kunden die Möglichkeit, ihre selbst geschriebenen Softwareprogramme per API-Schnittstelle mit Bondora zu verbinden und ihre Investitionen auf diese Art und Weise aktiv zu verwalten. Jedoch sind für eine solche Anbindung umfangreiche Programmierkenntnisse notwendig. Sie ist daher nicht für den durchschnittlichen Anleger gedacht.

Anleger die ihre Softwareprogramme über die API-Schnittstelle verbinden, können z.B. eigene Filter erstellen und ein noch größeres Maß an Funktionalitäten programmieren. Die meisten Anleger wählen jedoch über unseren Portfolio-Manager oder Portfolio Pro Strategien an und investieren durch die Nutzung dieser hausinternen Tools.

Wir rechnen damit, dass unser neues Produkt Bondora GO&GROW sehr gut bei den Anlegern ankommen wird.

Zudem findet der umfangreiche Support großen Zuspruch. So stehen nicht nur umfangreiche Informationen für Investoren auf unserer Website bereit, sondern auch persönliche Ansprechpartner, mit denen sich die Anleger unter anderem in deutscher Sprache unterhalten können.

Bondora Support

Matt, möchtest Du dem bereits Gesagten noch etwas hinzufügen?

Ich möchte mich sehr bei unseren derzeitigen Investoren bedanken. Ihr habt es uns überhaupt erst ermöglicht, das Unternehmen zu sein, das wir heute sind. Dank Euch sind wir in den letzten 2 Jahren so stark gewachsen, wie in der gesamten Firmengeschichte zuvor. Vielen Dank, dass Ihr uns die Treue haltet. Das zeigt, dass wir mit unserem Angebot auf dem richtigen Weg sind.

Wir möchten weiter wachsen und werden nicht auf die eigene Banklizenz hinarbeiten, sondern auch neue Produkte wie GO & GROW am Markt etablieren, weitere Länder anbinden und unseren Support ausbauen.

Matt, es freut mich sehr, dass Du Dir die Zeit für das Interview genommen und meine Fragen so ausführlich beantwortet hast.

Mein persönliches Fazit zu Bondora

Die bislang möglichen Renditen überzeugen und auch die Tatsache, dass Bondora als Unternehmen bereits profitabel ist sehe ich positiv. Weiterhin klingt das neue Produkt Bondora Go & Grow äußerst interessant und ähnelt dem Konzept von Robo-Advisor-Anbietern, die für den Kunden maximale Passivität ermöglichen und dennoch gute Renditen erwarten lassen.

Die zwei größten Risiken sind aus meiner Sicht zum einen, dass die Kundengelder im Falle einer Insolvenz nicht über einen Einlagensicherungsfonds abgedeckt sind und das es noch keine Erfahrungen gibt, wie sich Bondora in kapitalmarktschwachen Perioden entwickelt. Allerdings ist Bondora auch nicht unbedingt ein Produkt, welches vom Aktienmarkt abhängt, da es sich um Privatkredite zwischen Privatpersonen handelt.

Die größte Herausforderung ist ganz sicher, stets ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Kreditgebern und Kreditnehmern sicherstellen zu können. Denn nur wenn hier stets eine gute Balance besteht, sind beide Seiten langfristig zufriedenzustellen.

Sehr positiv finde ich außerdem, dass auf der Website von Bondora sehr ausführliche Statistiken verfügbar sind. Diese Transparenz ist wichtig und die richtige Entscheidung seitens Bondora.

Weitere Informationen findest Du auf der Bondora Website unter: https://www.bondora.com/de