Luis ist ein leidenschaftlicher Blogger, der auf seiner Website nurbaresistwahres.de tolle Beiträge publiziert und bereits eine große Leserschaft hat. Auf der Invest 2018 durfte ich Luis erstmals kennenlernen und freue mich sehr darüber, dass er mir dieses Interview gegeben hat. Schnapp Dir eine Tasse Tee oder Kaffee, lehne Dich zurück und jetzt wünsche ich Dir viel Spaß beim lesen dieses ausführlichen Interviews mit Luis aka Nur Bares ist Wahres.
Nur Bares ist Wahres – Über Luis, seine Motivation und Ziele
Luis, vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für das Interview nimmst. Bitte erzähle uns zu Beginn etwas mehr über Dich.
Gerne! Geboren bin ich 1974 im Rheinland in eine spanisch-deutsche Familie. Nach Abitur und Wehrpflicht habe ich mich bei der Bundeswehr für die Offizierslaufbahn verpflichtet. Eingeschlossen war damit ein Studium der Betriebswirtschaftslehre mit Nebenfach Theologie an der Universität der Bundeswehr Hamburg.
Nach diversen Führungs- und Fachverwendungen habe ich die Uniform schließlich 2006 an den Nagel gehangen. Seitdem war beziehungsweise bin ich im Management mittelständischer Unternehmen tätig. Meine neue Heimat habe ich in Südniedersachsen gefunden, wo ich mit meiner Frau und unseren zwei Kindern lebe.
Für Finanz- und Börsenthemen interessiere ich mich bereits seit der Schulzeit. Seit 1994 handle ich ein breites Spektrum von Wertpapieren an Börsenplätzen rund um die Welt.
Bei der Beschäftigung mit dem kanadischen Wertpapiermarkt stieß ich im Jahr 2002 auf spezielle börsennotierte Anlagen, sogenannte Income Trusts, die sich durch hohe Dividendenrenditen und ein monatliches Ausschüttungsintervall auszeichnen – für mich der perfekte Hebel für ein regelmäßiges und automatisiertes Zweiteinkommen.
Du hast Deinen Blog nurbaresistwahres.de im Januar 2017 ins Leben gerufen. Wie kam es dazu und was sind Deine persönlichen Ziele für das Jahr 2018?
Ich habe seinerzeit meine Recherchen ausgedehnt und weltweit zahlreiche weitere Hochdividendenwerte und ertragsstarke Anlagen identifiziert, die mir zuvor weitestgehend unbekannt waren.
Den wesentlichen Impuls, meine Kenntnisse in „Bargeld statt Buchgewinn“ zu bündeln, hat mir ein befreundeter Finanzfachmann gegeben. Er lieferte mir auch den gedanklichen Anstoß zum Blog, nachdem ich ihm über die Materialfülle berichtete, die ich nicht in das Buch einfließen lassen konnte.
Das erste Jahr war dann ein Stück weit Findungsphase, im zweiten Jahr möchte ich nurbaresistwahres.de entsprechend den Ergebnissen der ersten Leserbefragung justieren. Hier werden Wertpapiervorstellungen, Strategie und Anlagepraxis im Vordergrund stehen.
Auch den Bereich der kostenpflichtigen Leistungen möchte ich weiter ausbauen. Als erstes besonderes Ereignis steht im März zunächst das erste Vor-Ort-Seminar an, auf das ich mich besonders freue. Das Blogprojekt betreibe ich nebenberuflich, gleichwohl mit professionellem Anspruch.
Wen möchtest Du mit Deinen Themen erreichen und wie viele Leute lesen regelmäßig Deinen Blog?
Meine Zielgruppe sind Anleger, die sich für den Auf- und Ausbau eines laufenden Kapitaleinkommens interessieren und dafür bereit sind, über den Tellerrand zu schauen.
Da sich der Blog auf meinen Kompetenzkreis rund um börsennotierte Hochdividendenwerte und ausschüttungsstarke Geldanlagen dreht, spreche ich meine Interessenten und Leser gerne als „Einkommensinvestoren“ an.
Das dient auch dazu, um das Informationsangebot von der medial dominierenden Glitzerwelt der Kursgewinnspekulation abzusetzen. Tatsächlich ist und bleibt ja „Bares“ die einzige objektiv messbare Kennzahl.
Über die letzten zwölf Monate konnte ich mit diesem Ansatz im Schnitt 80 Leser pro Tag erreichen.
Wie oft veröffentlichst Du neue Beiträge in Deinem Finanzblog und was sind Deine Lieblingsthemen?
Zurzeit gibt es einen frischen Blogbeitrag pro Woche, der immer Samstagfrüh veröffentlicht wird. Diese Frequenz hat sich recht schnell eingependelt, der Zeitpunkt liegt bewusst am Beginn des Wochenendes.
Dieses Maß sagt auch der überwiegenden Zahl meiner Leser zu, wie die Leserbefragung ergeben hat.
Was mein Lieblingsthema angeht: Persönlich bin ich ja seit dem Studium bei der Geldtheorie in all ihren Facetten hängengeblieben. Im Blog streife ich dieses eher spezielle Thema allerdings nur am Rand. Was die Blogbeiträge des vergangenen Jahres angeht haben mir die „Geldgespräche“ am meisten Spaß und Erkenntnisgewinn bereitet.
Aller Digitalisierung zum Trotz schätze ich den persönlichen Kontakt zum Gesprächspartner – vor allem, wenn sich dabei auch noch die Gelegenheit bietet, in das Innenleben eines interessanten Unternehmens zu schauen.
Du bist seit 2008 freiberuflicher Mitarbeiter für die Redaktion des Monatsmagazins „eigentümlich frei“. Gibt es von Dir veröffentlichte Buchkritiken und Fachartikel die Du ganz besonders empfehlen kannst?
Da sind wir wieder bei meinem Lieblingsthema. Tatsächlich halte ich meine Beiträge zu geldtheoretischen Fragen für sehr gelungen. Gleiches gilt darüber hinaus für die theologisch inspirierten Artikel und natürlich die Schnittmengen beider Komplexe.
Allerdings befinden sich diese, wie die meisten anderen Beiträge auch, hinter einer Bezahlschranke. Ergänzend muss ich hinzufügen, dass sich die Themen und das Zielpublikum von „eigentümlich frei“ von denen des Blogs unterscheiden.
Was ist der meistgelesene Beitrag in Deinem Blog und was macht diesen bei Deinen Lesern so beliebt?
Danke für die Frage, das hatte ich noch gar nicht recherchiert. Erstaunlicherweise wurde der Beitrag „Faktencheck – Riester, Rürup, Versorgungswerke“ in den letzten zwölf Monaten am häufigsten angesteuert.
Ich vermute das rührt daher, dass der Beitrag kurz nach dem Onlinekongress „Passives Einkommen – Aktives Leben“ der Vermögens-Akademie erschien, wo ich zum Thema Hochdividendenwerte referiert habe.
Ansonsten erfreuen sich die Wertpapierbesprechungen hoher Beliebtheit. Bei den Kommentaren und Rückfragen dominieren die Themen Steuern und Depotbanken.
Du bietest Interessenten auch die Möglichkeit, Premiuminhalte zu abonnieren und an Schulungen teilzunehmen. Kannst Du uns etwas mehr dazu erzählen?
Aktuell biete ich drei kostenpflichtige Leistungen über den Blog an: Individualschulungen, Premiuminhalte und Vor-Ort-Seminare. Ich benutze bewusst den Begriff „Schulung“, um mich vom inflationär verwendeten „Coaching“ abzugrenzen.
Obwohl – oder gerade weil – ich ausgebildeter Coach bin möchte ich mich von den vielen mentalen Wünschelrutengängern absetzen und soliden, handwerklichen Wissenstransfer betreiben.
Die Individualschulungen boten sich recht bald aufgrund der zahlreichen Rückfragen an, die Premiuminhalte und Vor-Ort-Seminare habe ich nach der Leserbefragung im letzten Oktober ausgearbeitet.
Alle drei Angebote richten sich mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung an besagte Einkommensinvestoren beziehungsweise solche, die es werden wollen. Wer informative (Premiuminhalte) oder persönliche Unterstützung als Einzel- (Schulung) oder Gruppenmaßnahme (Vor-Ort-Seminar) wünscht, wird hier fündig.
Finanzielle Unabhängigkeit und Investitionen
Wie definierst Du für Dich finanzielle Unabhängigkeit?
Der Zustand der finanziellen Unabhängigkeit ist erreicht, wenn das regelmäßige arbeitsunabhängige Einkommen zuzüglich Sicherheitsmarge größer ist als die in derselben Periode anfallenden Kosten der erwählten Lebenshaltung.
Finanz- und Börsenthemen beschäftigen Dich schon seit Deiner Schulzeit. Was war Deine seither beste Investition?
Das war vermutlich die Investition in Gold- und Silberminen Anfang der 2000er Jahre. Diese resultierte selbstverständlich aus dem Zusammentreffen mehrerer glücklicher Zufälle und ist nicht auf meine prognostischen Fähigkeiten zurückzuführen.
Hast Du Dich seit Deinem Start 1994 am Finanzmarkt schon einmal so richtig verzockt? Weißt Du noch was die Gründe dafür waren und was hast Du daraus gelernt?
Na klar hab ich mich schon einmal so richtig „verzockt“. Meine schlechteste Wertpapierinvestition habe ich sogar recht ausführlich als meinen persönlichen Schwarzen Schwan in „Bargeld statt Buchgewinn“ beschrieben. Mit Allied Capital, einer Beteiligungsgesellschaft habe ich etwa 80 Prozent meines Einsatzes verloren.
Dabei sah das Zahlenwerk hervorragend aus: Das Unternehmen bewirtschaftete ein breit diversifiziertes Portfolio US-amerikanischer Firmen, die Bilanz war sehr ansehnlich, Schulden kaum vorhanden (und zudem per Gesetz beschränkt), der Kapitalfluss üppig. Ferner war die Dividende seit dem Börsengang im Jahr 1960 nie ausgesetzt oder gekürzt worden.
2008 ist Allied Capital dann von über 30 auf unter einen US-Dollar abgestürzt. Und warum? Für eine einzige Beteiligung hatte Allied Capital als Garantiegeber gebürgt, um deren Zinskosten zu drücken. Dummerweise war das ein auf Unternehmensfinanzierungen spezialisierter Dienstleister, der im Zuge der Weltfinanzkrise in Konkurs ging und Allied Capital mit in den Abgrund riss.
Meine Lehre: Als „Nichtinsider“ besteht immer ein Einzelwertrisiko, welches sich auch durch die beste Fundamentalanalyse nicht eliminieren lässt.
Hast Du Dich auch schon mit Daytrading versucht?
Nein. Ich halte es auch für sehr unwahrscheinlich, dass ich es noch versuchen werde. Erstens konterkariert Daytrading meine Anlagegrundsätze, zweitens halte ich es für keine systematische funktionierende Form der langfristigen Gewinnerzielung und drittens bin ich einfach zu faul und anderweitig interessiert, um stundenlang auf Charts zu starren …
Welchen Online-Broker nutzt Du und warum?
Ich nutze seit vielen Jahren Swissquote. Der Broker ist zwar nicht (mehr) besonders günstig, war seinerzeit aber einer der wenigen, über den ich ausnahmslos jedes Wertpapier handeln konnte, das ich wollte. Das ist bei Hochdividendenwerten ein wichtiger Faktor, da sich hierunter bisweilen „exotische“ Titel befinden, die nicht über jede Bank geordert werden können.
Da ich wenig Handel treibe spielen die Ordergebühren bei mir ohnehin keine so große Rolle. Alternativ bietet sich Interactive Brokers an, die mit ihren deutschsprachigen Ablegern CapTrader und LYNX Broker ebenfalls einen uneingeschränkten Wertpapierhandel ermöglichen Und dies zu sehr attraktiven Konditionen, auch und gerade für kleine Ordervolumina.
Nutzt Du auch die Möglichkeit des Dein Geld auf Tagesgeldkonten und Festgeldkonten zu parken?
Na klar. Zur Organisation unseres Haushalts nutzen wir ein Kontensystem. Dazu gehören neben dem Geldeingangskonto unter anderem ein Immobilien-, Spar-, Rücklagen- und AfA-Konto.
Ein Hinweis zu letzterem: Auf das AfA-Konto überweisen wir automatisch jeden Monat die Summe der kalkulatorischen Abschreibungen auf unsere langlebigen Konsumgüter (Auto, Küche, Waschmaschine etc.).
Für das Kontensystem nutzen wir neben dem Giro- auch Tagesgeldkonten. Festgelder lohnen sich aufgrund der flachen Zinsstrukturkurve aktuell nicht, zudem ist hier die Liquidität wichtiger als der Ertrag. Die real negative Rendite (Tagesgeldzins abzüglich Inflationsrate) haken wir als Kosten der Reservebildung ab.
Was hältst Du vom Crowdfunding?
Von den meisten Angeboten im deutschsprachigen Raum halte ich sehr wenig. Auch das hat weniger mit den Anbietern und Projekten als mit der Zinsstrukturkurve zu tun. Beim Crowdfunding handelt es sich überwiegend um nachrangige Darlehen. Sie beinhalten also per Definition ein hohes Ausfallrisiko.
Dieses wird meines Erachtens nicht angemessen durch die aktuell gebotenen Zinsen kompensiert. Diese betragen Pi mal Daumen gerade mal das Doppelte, was aktuell langlaufende US-amerikanische Staatsanleihen abwerfen. In den USA wird das Kind auch klar beim Namen genannt. Was hier als Crowdfunding und Mittelstandsanleihe bezeichnet wird, heißt dort „junk loan“ und „junk bond“.
Auf dieser Seite des Atlantiks hat die Europäische Zentralbank mit ihren Anleihekäufen die Zinsdifferenz sehr stark eingedampft. Diese Risikoverzerrung ist meines Erachtens nur dann tragbar, wenn der Anbieter eines entsprechenden Projekts den Anlegern eine erstrangige Sicherheit rechtssicher abtritt. Solche Angebote gibt es zwar, allerdings sind diese rar gesät.
Welche Tools nutzt Du, um Deine potentiellen Investitionen zu analysieren und letztendlich zu tätigen?
Mein Hintergrundwerkzeug, wenn man es so bezeichnen möchte, ist meine Anlagestrategie, die selbst wiederum auf einschlägiger Finanzliteratur und einem daraus entwickelten Regelwerk aufbaut (in das natürlich auch meine Erfahrung eingeflossen ist). Bevor konkrete Investitionen getätigt werden, halte ich es für unabdingbar, die jeweilige „Papierlage“ zu prüfen.
Im Fall von Wertpapieren sind das zumindest das aktuelle Datenblatt und der letzte Jahresabschluss. Darüber hinaus empfiehlt es sich, ein wenig Recherche in der Wertpapierhistorie zu betreiben und sich mit dem Markt und Management auseinanderzusetzen. Doch egal wie exzessiv die Analyse betrieben wird, der Gewissheitsillusion sollte man sich nicht hingeben (siehe 3.).
Aus diesem Grund – und da ich grundsätzlich wenig handle – nutze ich auch keine Börsensoftware. Für die Depotverwaltung und Steuererklärung reicht mir eine einfache Tabellenkalkulation. Beide Vorlagen gibt es ebenso in meinem Premiumbereich wie Angaben zu 250 ausgewählten Hochdividendenwerten.
Welche Form der Geldanlage favorisierst Du im Moment?
Aktuell baue ich ein Depot mit „defensiven“ Hochdividendenwerten aus (eine griffigere Bezeichnung ist mir leider nicht eingefallen). Hierbei handelt es sich um Wertpapiere mit soliden Ausschüttungsrenditen und begrenztem Rückschlagpotenzial.
Die relative Kursstabilität ergibt sich entweder aufgrund regulatorischer Vorgaben oder aufgrund der technischen Konstruktion des Wertpapiers. Auf diese „Nische in der Nische“ bin ich im Laufe des letzten Jahres bei Recherchen zu Absicherungsstrategien gestoßen.
Ich werde das Thema dieses Jahr weiter verfolgen und darüber im Blog berichten. Zudem plane ich hierzu auch einen strukturierten Ratgeber zu schreiben.
Zukunftsprognosen und Weissagungen
Wird das Finanzsystem wie wir es heute kennen, auch in 10 Jahren noch existieren?
Zumindest beim Eurosystem gehe ich persönlich fest davon aus, das dieses mittelfristig so keinen Bestand haben wird. Dazu weist das in den letzten Jahren aufgeweichte Fundament, Stichwort: Notenpressenfinanzierung, einfach zu viele institutionelle Fehler auf – und zwar von Anfang an.
Aber so ist das halt, wenn eine Geldordnung auf Konsenspolitik statt Bankiershandwerk gegründet wird. Imperator Draghi und seine Prätorianer von der Europäischen Zentralbank werden jedoch versuchen, diesen Punkt soweit wie möglich nach hinter zu schieben, so meine Vermutung.
Auf die Frage, was er zu tun gedenke, um den Euro zu retten, antwortet Draghi im Sommer 2012 übrigens: „Whatever it takes.“ In meinen Ohren klingt das wie eine Drohung.
Sind Kryptowährungen nur eine Modeerscheinung oder eine tragfähige Alternative für die Zukunft?
In dieser Frage gehe ich gleich doppelt mit Hayek konform: Zum einen ist der Wettbewerb ein grandioses Entdeckungsverfahren, welches in bisher unübertroffener Weise Wissen zu koordinieren vermag – ganz im Gegensatz etwa zu einer „Zentralbank“ genannten Währungsbehörde.
Zum zweiten bestünde mit der „Entnationalisierung des Geldes“ (so der Buchtitel von 1976), worunter Hayek eine Entmonopolisierung der Zahlungsmittel verstand, die Chance, genau das herauszufinden.
Was das angeht, ist meine Prognose klar: Soweit wird es leider nicht kommen. So oder so, die Zukunft der Kryptowährungen lässt sich lediglich im Kaffeesatz nachlesen. Gleiches gilt natürlich auch für andere Geldexperimente.
Die Digitalisierung geht derzeit in großen Schritten voran. Wie wird diese Deiner Meinung nach unser Finanzsystem beeinflussen?
Die Digitalisierung beeinflusst das Finanzsystem schon seit über 20 Jahren. Meine erste Börsenorder habe ich noch bei der örtlichen Sparkasse schriftlich am Tresen aufgegeben.
Heute geht das über handgroße Mensch-Maschine-Schnittstellen, über die ein jeder auch die Arbeitsstelle, Wohnung und den Partner wechseln und sich alles zum Leben wünschenswerte liefern lassen kann.
Unter Knappheitsbedingungen wird uns aber der Kern dessen, was das Thema Finanzen seit Jahrtausenden ausmacht, weiterhin erhalten bleiben: Eigen- und Fremdkapital beziehungsweise Geld- und Sachwerte.
Top 3
Welche 3 Bücher kannst Du empfehlen und warum?
Die Antwort auf diese Frage fällt mir tatsächlich schwer – mal abgesehen von dem Verweis auf meine eigenen Bücher. Um die Auswahl ein wenig zu vereinfachen beschränke ich mich ausschließlich auf Börsenliteratur.
Und um den Lesern ein wenig Abwechslung zu bieten stelle ich drei eher unbekanntere Titel vor, die ich aller berechtigten Kritik zu Trotz inspirierend fand.
- Zum Ersten empfehle ich das Buch „Der Crash der Theorien: Eine neue Sichtweise von Wirtschaft und Börse“ von Bernd Niquet. Das ist zwar keine ganz leichte Kost, die erkenntnistheoretische Analyse der Finanzmärkte sucht allerdings seinesgleichen. Das Buch gibt es antiquarisch bereits für etwas über zwei Euro.
- Zum Zweiten rege ich an, „Der Jahrhundert Boom“ von Harry S. Dent zu lesen. Der Autor ist zwar für seine Fehlprognosen berüchtigt und lag auch mit zahlreichen Aussagen in dieser Publikation daneben. Allerdings präsentiert er äußerst interessante und durchaus stichhaltige Ansätze zur Erklärung der Börsenentwicklung. Den dicken Schmöker gibt es ebenfalls antiquarisch für einen guten Euro.
- Drittens sollten sich Investoren „Eine kurze Geschichte der Spekulation“ von John Kenneth Galbraith zu Gemüte führen. Aus der Finanzgeschichte der letzten 400 destilliert der Autor in diesem zeitlosen Klassiker die gemeinsamen Merkmale spekulativer Exzesse. Den schmalen Band mit 128 Seiten gibt es gebraucht für knapp 20 Euro.
Welche 3 Dinge sollten Privatanleger Deiner Meinung nach unbedingt machen?
Die Antwort auf diese Frage fällt mir wiederum leicht:
- Erstens Einkommen generieren,
- zweitens Ausgaben budgetieren und
- drittens die Differenz investieren.
Was den dritten Punkt angeht halte ich es für äußerst vorteilhaft, wenn (angehende) Investoren sich möglichst frühzeitig auf eine zu ihnen passende Strategie festlegen und diese dann den Sirenengesängen zu Trotz durchziehen. Alles andere kostet richtig G! eld
Daher mein Rat: Sich frühzeitig Wissen in den drei Bereichen aneignen, also günstigstenfalls bevor Einkommen, Ausgaben und Investitionen ein Thema werden. Hier sind natürlich auch Eltern in der Pflicht. Ein wunderbares Buch zum Einstieg für Grundschulkinder ist übrigens „Ein Hund namens Money“ von Bodo Schäfer.
Welche 3 Dinge sollten Privatanleger Deiner Meinung nach unbedingt vermeiden?
Eigentlich müsste ich hier so etwas schreiben wie Statussymbole kaufen, Konsumschulden machen und Kapitallebensversicherungen besparen.
Wenn das allerdings alle vermeiden wird es eng mit der finanziellen Unabhängigkeit, schließlich müssen die Erträge irgendwoher kommen.
Von daher kann ich gar nicht wollen, dass möglichst viele eine entsprechende Vermeidungsstrategie fahren – ausgenommen natürlich die Leser dieses (und meines) Blogs.
Das war das Interview mit Luis Pazos, Gründer der Website www.nurbaresistwahres.de Wenn Dir das Interview gefallen hat, teile es am besten gleich mit Deinen Freunden und besuche die Website von Luis. Übrigens bietet Luis auch einen Gratisreport zum Thema ausschüttungsstark Investieren. Nurbaresistwahres ist ein toller Blog und Luis ein super Typ. Gute Gründe also, den Blog mit 5/5 Sternen zu bewerten 😉