Jeder von Euch, der damit begonnen hat, sich mit den Finanzmärkten zu beschäftigen, hat schon von einem Aktiendepot gehört.
Gerne wird auch die Begrifflichkeit Wertpapierdepot verwendet.
Doch was genau ist denn nun eigentlich ein Depot im Zusammenhang mit den Finanzmärkten und wie unterscheidet es sich vom Depot Online Shop, in dem Du Dekoartikel und Wohnaccesoires kaufen kannst, oder einem Depot in dem Du Gegenstände einlagerst?
Genau das erfährst Du in diesem Artikel der Beitragsreihe “Traden Lernen“. Und als Bonus erzähle ich Dir noch meine ganz persönliche Erfahrung, die ich bei der Eröffnung meines ersten Aktiendepots machte.
Aktiendepots gestern und heute
Mein erstes Depot habe ich vor mehr als 20 Jahren eröffnet. Blicke ich heute auf die damalige Zeit zurück, so habe ich fast das Gefühl, in 20 Jahren einen Sprung aus der Steinzeit in die Gegenwart gemacht zu haben.
Doch warum ist das so?
Als ich damals meine ersten beiden Aktien ins Depot legte (OMG, es waren Siemens und Daimler!) funktionierte das folgendermaßen:
Ich ließ mich inspirieren von tollen Newstickern, N-TV Berichten und Printmedien (ja, die Artikel die auf Papier gedruckt wurden 😉 ) und so kristallisierte sich immer mehr heraus, dass für eine langfristige Geldanlage diese beiden netten Firmen eigentlich ganz cool wären (über die damalige Entscheidung lässt sich natürlich vortrefflich streiten).
Nun denn.
Doch – wie bekomme ich diese Aktien denn nun? – dachte ich mir.
Es war schnell klar, ich brauche ein Aktiendepot. Doch woher nehmen, wenn nicht stehlen?
Ganz einfach.
Ich fuhr also zu einer lokal ansässigen Sparkasse. Dort äußerte ich den Wunsch, Aktien kaufen zu wollen.
Uns so erklärte man mir, dass ich hierfür ein Aktiendepot benötige. Gesagt, getan. Dieses war nach dem Ausfüllen von etwas Papierkram überraschend schnell und einfach passiert.
Meine nette Bankberaterin versuchte mir natürlich noch eine Vielzahl anderer Finanzprodukte schmackhaft zu machen, doch ich blieb hart und bestand darauf, Siemens und Daimler zu kaufen.
Daraufhin kaufte allerding nicht ich mit einem schnellen Mausklick die Aktien, sondern die nette Bankberaterin bei meiner Sparkasse machte das von ihrem PC aus.
Und auch die Bestätigung der Transaktion dauerte ein wenig (länger) bis mir diese dann ein paar Tage später mit einen Brief per Post und einem Depotauszug bestätigt wurde.
Du denkst, das war kompliziert? Dann möchtest Du nicht wissen, wie der Handel von US-Aktien damals funktionierte 😉
Inzwischen hat sich der Kauf und Verkauf von Aktien und Wertpapieren jeglicher Art stark vereinfacht
Mit der immer weiter voranschreitenden Digitalisierung wir auch der Handel von Wertpapieren immer schneller und einfacher.
Das beginnt bei der Eröffnung eines Depots und endet mit der Transaktion und Transaktionsbestätigung.
Per Telefon oder in einen Filiale wird heute kaum noch geordert. Alles geht mit einem Mausklick. Ob Du dafür Deinen PC, das Tablet oder ein Handy nutzt ist komplett Dir überlassen.
Das Kaufen und Verkaufen von Wertpapieren an den weltweit größten Börsenplätzen wie der Frankfurter Börse, der New York Stock Exchange oder der Nasdaq ist einfacher als jemals zuvor.
Vorbei sind die Zeiten, in denen Händler auf dem Parket mit wildem Gestikulieren für ihre Kunden die Transaktionen durchführten.
Wir sind im Computerzeitalter angekommen, in dem Du als privater Investor Dich schnell und einfach entscheiden kannst, wie Du Dein Geld anlegst.
Was ist ein (Aktien-) Depot?
Wer das Wort Depot hört, verbindet dies gefühlt meist mit einem Lager. Das ist auch ganz natürlich, denn Depot kommt aus dem französischen und bedeutet Lager.
Und hier stellt sich auch gleich der Zusammenhang her. Du kannst Äpfel einlagern, Du kannst Möbel einlagern und Du lagerst in einem Aktiendepot Aktien ein.
Je nachdem, was Du an den Finanzmärten handeln möchtest werden in einem Lager alle Arten von Wertpapieren gelagert.
Jedoch nicht physisch, sondern nur virtuell. Virtuell, weil z.B. keine verbriefte Aktie in einem Tresor o.ä. hinterlegt wird, sondern Dein Besitzt nur in einem Depot angezeigt wird.
Das bedeutet, dass nach einer Finanztransaktion die von Dir gekauften Wertepapiere in das Wertpapierdepot eingelagert werden und nach dem Verkauf die verkauften Wertpapiere wieder ausgelagert / ausgebucht werden.
Und damit Du immer weist, was sich in Deinem Wertpapierdepot befindet, hast Du über Deinen Broker bzw. über Deine Bank immer die Möglichkeit deinen Lagerbestand anzusehen.
Das geht heute in Echtzeit. D.h. sobald Du auf kaufen oder verkaufen drückst, führt dies in Deinem Wertpapierdepot zu einer Bestandsänderung.
Damit verhält es sich mit dem Aktiendepot ähnlich wie mit einem klassischen Girokonto
Es gibt Zahlungseingänge und Zahlungsausgänge, Depotzugänge und Depotabgänge.
Und je nachdem, wie rentabel Deine Investitionen sind, vermehrt sich dein Depotbestand, oder vermindert sich Dein Depotbestand.
Hast Du vor 10 Jahren 100 Apple-Aktien gekauft, steht Dein Depot heute blendend da. Hast Du vor 10 Jahren Telekom-Aktien gekauft, naja….
Ganz wichtig ist in dem Zusammenhang, dass es sich solange eine Position eröffnet ist um nicht realisierte Gewinne und Verluste handelt.
Denn erst wenn Du die Position schließt, realisiert Du den Gewinn oder Verlust, den Du mit dem jeweiligen Investment gemacht hast.
Und als Dankeschön dafür, dass Du ordentlich Gewinne erzielt hast, zieht Dir die Bank zugunsten der Steuerbehörden einen kleinen Obolus Kapitalertragssteuer ab.
Dafür kann aber in vielen Fällen nach aktueller gesetzlicher Lage ein Verlust auch aufgerechnet werden.
Aber das Thema Steuern verdient dann doch wirklich einen eigenen Blogbeitrag.
Fassen wir also zusammen
- Im Wertpapierdepot werden Wertpapiere gelagert
- Käufe und Verkäufe werden im Wertpapierdepot angezeigt
- Der Kaufpreis und der Verkaufspreis werden im Wertpapierdepot angezeigt
- Der Bestand Deines Depots wir in Echtzeit aktualisiert
- Die Performance Deiner Aktien-Investitionen wird im Aktiendepot angezeigt
- Die Gewinne und Verluste Deiner Investitionen für sämtliche Transaktionen (z.B. auch Zertifikate, Devisen/Forex) werden Dir in einer Gewinn- und Verlustrechnung angezeigt
Ist Deine Frage “Was ist ein Depot?” vollumfänglich beantwortet?
Ich habe noch einen Bonus vorbereitet.
Denn jeder Anfang ist schwer und ein echtes Aktiendepot bedeutet auch echtes Risiko im Kapital. Eine falsche Entscheidung und schwupps, ist die Kohle weg.
Das Demokonto und Musterdepot
In einem Musterdepot und Demokonto kannst Du Wertpapiere – d.h. Aktien, Forex, Futures, Binäre Optionen, Zerifikate und KryptoCurrencies mit virtuellem Geld und somit ohne Risiko handeln.
Es ist zwar keine 1:1 Abbildung eines Echtgelddepots, denn der psychologische Druck und die damit verbundenen Entscheidungen werden sich deutlich unterscheiden, aber es ist trotzdem ein guter Einstieg.
Das Du ohne Risiko handelst ist ein Vorteil. Ein zweiter und auch sehr wichtiger Vorteil ist, dass Du die Handelsplattform Deines Brokers erst einmal ausprobieren kannst.
Versehentliche Transaktionen sind insbesondere unter Trading-Anfängern ein häufig auftretendes Problem.
Denn drückst Du den falschen Knopf, kann das richtig viel Geld kosten. Die falsche Stückzahl an Aktien gewählt, oder die falsche Wertpapierkennung selektiert.
Sowas kann richtig nach hinten losgehen.
Mit einem Musterdepot oder Demokonto schützt Du Dich vor dieser Art von Leichtsinnsfehlern.
Und das ist wichtiger als Du denkst.
Warum?
Weil es Dein Kapital schützt!
Details darüber, wie Du ein Echtgeldkonto schnell und einfach eröffnest, worauf Du dabei ganz besonders achten musst und wie Du Wertpapiertransaktionen richtig durchführst, dass erfährst Du im nachfolgenden Beitrag: Wertpapierdepot eröffnen. Zudem kannst Du über diesen Broker Vergleich die aktuellen Angebote verschiedener Online-Broker nachlesen und auf Basis der Ordergebühren Deinen Preis-/Leistungssieger wählen.